Demnächst möchte ich Sie wieder für ein paar Beiträge in die Zeit der Groß-Seldschuken entführen. Diejenigen, die uns schon länger folgen, erinnern sich vielleicht an den berühmten Seldschukenwesir Nezâm ol-Molk und die Sultane Alp Arslân und Malek-Schâh, denen er diente. Oder an die Kriminalgeschichte rund um seinen Tod.
In den nächsten Wochen soll es um ernüchternde neue Forschungsergebnisse zu Nezâm ol-Molks berühmtem Fürstenspiegel, um die – wieder mal – leicht chaotischen Methoden der Thronfolge und die unerquickliche Situation des Abbasidenkalifen in Bagdad gehen (Hârûn ar-Raschîd war einer von denen, allerdings rund 250 Jahre früher).
Deshalb habe ich zur Einstimmung nach einem Artikel gesucht, der Ihnen einen ersten Überblick über das Seldschukenreich vermittelt. Dieser hier ist sehr knapp, aber erfüllt den Zweck.
Die “Seldschuken in Kleinasien”, von denen hier die Rede ist, sind die “Rûm-Seldschuken” – “Rûm” ist die arabisch-persische Bezeichnung für das Reich Byzanz. Auf dessen Gebiet errichtete nämlich ein Zweig der turkmenischen Herrscherfamilie der Seldschuken ein Reich mit der Hauptstadt Konya. Es entstand im 11. Jahrhundert und bestand bis 1307. Daneben gab es die Teilreiche der Kermân-Seldschuken (im Gebiet Kermân in Iran) und der Seldschuken von Syrien. Die Herrscher dieser Teilreiche ordneten sich jedoch im 11. Jahrhundert noch dem Oberhaupt der Familie unter, dem Sultan des groß-seldschukischen Reiches. Dieser formale Zusammenhalt eines großen Reiches unter einem Herrscher war eher unüblich und bestand auch nur unter zwei Sultanen, aber immerhin dreißig Jahre lang.
Mehr über die Groß-Seldschuken erfahren Sie demnächst hier. Bis dahin!
Pingback: [Persophonie] Wer waren die Seldschuken? – #Iran