Das wollte ich Ihnen schon immer mal erzählen, aber es ging noch nicht, weil der Beitrag dazu nicht veröffentlicht war: Die Autoren persischsprachiger Literatur, in der Sex thematisiert wird, halten Sex durch die Bank nicht für “die schönste Nebensache der Welt”, sondern im Gegenteil für sehr zentral und ausgesprochen nützlich.
Das gilt – wenig überraschend – für die Medizin (Fortpflanzung und Gesunderhaltung des Körpers), aber auch für religiöse Ethikschriften (gottgewollte Fortpflanzung der Rechtgläubigen) und sogar für Erotikhandbücher (Unterwerfung der Frauen unter die männliche Autorität).
Natürlich heißt das im Umkehrschluß, daß Sex nicht zum Spaß da ist, sondern immer einem Zweck dient. Immerhin darf er aber Spaß machen, anders als lange Zeit im Christentum.
Ja, die sexuelle Befriedigung und damit das Vergnügen beim Verkehr betrachten einige Autoren sogar für unerläßlich, um das eigentliche Ziel zu erreichen – sei es nun die Fortpflanzung oder eine gefügige Ehefrau. 😉 Deshalb sind die Liebeskunst mit ihren vielfältigen Stellungen und die medizinische Potenzstärkung immer wieder gern behandelte Themen.
Damit ist freilich noch längst nicht alles gesagt. Einige meiner Entdeckungen kann man jetzt in einem Beitrag zu unserem kürzlich erschienenen Sammelband nachlesen: Muslim Bodies: Körper, Sexualität und Medizin in muslimischen Gesellschaften. Andere werde ich Ihnen von Zeit zu Zeit auf dem Blog vorstellen.
Und das finden Sie außerdem in diesem Sammelband:
- Scham, Entblößung von Körperteilen bei Frauen und Männern und Sport
- Aphrodisiaka in einem arabischen Kochbuch des 10. Jahrhunderts
- Timuridische Heiratspolitik
- Geschlechtsänderung beim Fötus während der Schwangerschaft nach einem Urdu-Handbuch aus dem 19. Jahrhundert
- Neues über den frühen Mogulharem
- Prostitution im Ägypten des 19. und 20. Jahrhunderts
- Ein Überblick über die indische Unani Medicine mit vielen Bildern (auf deutsch!)
- Und 6 weitere Beiträge.
Einige der Beiträge sind auf deutsch, die meisten auf englisch. Falls Sie an ein paar zusätzlichen inhaltlichen und optischen Einblicken interessiert sind, besuchen Sie doch einmal die Facebook-Fanpage des Sammelbandes!
In der Zwischenzeit arbeite ich im Hintergrund am “neuen Gesicht” des Blogs – in doppelter Hinsicht. Bald werden Sie sehen, wie das zu verstehen ist. Bleiben Sie gespannt! 🙂
Wenn Ihnen der Beitrag gefallen hat, können Sie diesen Blog unterstützen durch: Liken, Bewerten, Teilen oder durch eine PayPal- oder Flattr-Spende. Facebook- und Twitter-Buttons kann ich leider aus rechtlichen Gründen nicht einbinden. Sie können mir aber auf Facebook und Twitter folgen: Facebook: https://www.facebook.com/persophoniekulturgeschichtewordpresscom-694581900616159/ und Twitter: @PersophonieKuGe.
Pingback: [Persophonie] Sex ist nie „just for fun“ und andere Themen – in unserem aktuellen Sammelband – #Iran