“Jeder Jeck is anders” – dieser Satz aus dem “Et kölsche Jrundjesetz” (Das kölsche Grundgesetz) ist einer der Leitsätze meiner Arbeit und ist sicherlich ein wichtiger Teil von mir. Übersetzt bedeutet er:
Übe Toleranz und Nachsicht dem anderen gegenüber, im Wissen um die eigene Unvollkommenheit
Das erscheint mir als Motto für meine Tätigkeit als Interkulturelle Trainerin richtig. Ich wurde 1969 in Köln geboren und habe 14 Jahre im Rheinland gelebt – und somit Zeit gehabt, das kölsche Jrundgesetz zu verinnerlichen. Mit 14 bin ich dann nach Westfalen (Münsterland), in die Heimat meines Vaters, umgezogen – somit kann man darüber streiten, ob ich “Westfälin mit rheinischem Migrationshintergrund” oder “Rheinländerin mit westfälischem Migrationshintergrund” bin.
Seit 1984 bin ich – nach zugegebnermaßen heftigem Kulturschock – fest in Westfalen verwurzelt. Seit 1991 gibt es eine weitere Kultur, mit der ich mich nun beruflich (und somit natürlich auch privat) beschäftige: die arabisch-islamische Kultur. Nach meiner Ausbildung in als Assistentin an Bibliotheken in der Stadtbücherei Ahlen (Westfalen) begann ich ein Studium der Arabistik, Geschichte und Interkulturellen Didaktik an der Universität Göttingen.
1992 wechselte ich an die Ruhr-Universität Bochum, wo ich 1996 meinen Magister-Abschluss in Orientalistik, Islamwissenschaft und Pädagogik (mit den Schwerpunkten Internationale Pädaggogik und Erwachsenenbildung) machte.
Zu dieser Zeit hatte ich bereits eine weitere Spezialisierung vorgenommen: Auf den Islam in Südasien!
Nachdem ich bereits meine Magisterarbeit über Südasien geschrieben hatte, verfasste ich meine Dissertation in Islamwissenschaften über die salafistische Bewegung der Ahl-e hadith im Indien des 19. Jh. Zudem habe ich zahlreiche Aufsätze zum Thema Islam im indischen Kino (Bollywood) veröffentlicht – und vieles mehr.
2008 führte die Arbeit zum Thema “Die Graeco-islamische Medizin in Indien” Susanne Kurz und mich an der Ruhr-Universität Bochum zusammen. Dort haben wir bis 2015 sehr erfolgreich in dem Projekt zusammen gearbeitet – und das ist natürlich auch einer der Gründe, warum ich jetzt HIER bin! Susanne Kurz und ich haben an der Ruhr-Universität auch mehrfach Seminare zusammen unterrichtet – vor allem zur Islamischen Medizin in Indien und zum Mogulreich. Und nicht zu vergessen: unser toller Sammelband Muslim Bodies!
Seit 2005 bin ich freiberuflich/nebenberuflich als Interkulturelle Trainerin tätig – seitdem habe ich zahlreiche Veranstaltungen, Workshops und Vorträge für Verbände, Firmen, Parteien, Kommunen……. gemacht. In den letzten Jahren habe ich mich auf den Bereich “Islam in der Bibiothek” spezialisiert. Beispielsweise habe ich 2015 einen eintägigen Workshop Interkulturelle Kompetenz: Die Arabische Welt im Rahmen des 18. BIB-Kurses in Frankfurt geleitet – und erst kürzlich eine Veranstaltung beim ZBIW durchgeführt.
Deshalb wird in Zukunft hier bei der Persophonie auch die Frage nach Interkulturellem Miteinander häufiger im Mittelpunkt stehen. Als Islamwissenschaftlerin bringe ich auch mehr Themen aus diesem Bereich in den Blog.
Außerdem blogge ich weiterhin zu Themen wie:
- Graeco-Islamische Medizin in Indien
- Islam in Bollywood
- Salafistische Bewegungen in Südasien
- Islam und Interreligiöses im Mogulreich
- Islam in Südasien
- Islam in Deuschland
Ich hoffe, der Blog macht Ihnen weiterhin Spaß!
Ihre Claudia Preckel