Weisheiten aus dem alten Persien: Trost für schwere Zeiten

Heute möchte ich eine Bozorgmehr-Anekdote mit Ihnen teilen, die mir kürzlich bei der Lektüre eines Blogposts über das “Loslassen” eingefallen ist. (Dabei geht es darum, mehr innere Ruhe zu gewinnen und sich das Leben zu erleichtern, indem man nicht nutzlos gegen Unabänderliches ankämpft.)

Bozorgmehr soll der Wesir des Sassanidenherrschers Chosrou I. Anûschîrvân (reg. 531-578) gewesen sein, und er ist für seine besondere Weisheit bekannt.

Dieser Sassanide ist in der arabischen und neupersischen Literatur islamischer Zeit als “Anûschîrvân der Gerechte” bekannt, und es kreisen viele legendenhafte Anekdoten um ihn. Dasselbe gilt auch für Bozorgmehr .

Man weiß bis heute noch nicht einmal sicher, welche historisch verbürgte Persönlichkeit sich hinter dem Namen “Bozorgmehr” verbirgt. Es gibt aber begründete Vermutungen. Immerhin gehen die Forscher also davon aus, daß er wirklich existiert hat.

Doch kommen wir zu der Anekdote, die Ihnen vielleicht Trost in schweren Zeiten vermitteln kann – oder Sie in guten Zeiten vor Übermut bewahren könnte. Ich habe diese Anekdote vor Jahren irgendwann irgendwo gelesen. Präziser kann ich das leider nicht rekonstruieren. Aber das sollte die Wirkung nicht beeinträchtigen:

Der König forderte seine weisen Ratgeber dazu auf, ihm einen Siegelring mit einer Gravur anfertigen zu lassen. Sie sollte ihn, wenn er traurig wäre, fröhlich machen, und wenn er fröhlich wäre, traurig. Bozorgmehr meisterte die Aufgabe und brachte dem König einen Ring, auf dessen Siegelstein eingraviert war:

“Auch dieses geht vorüber.”

Wenn es Ihnen schlecht geht, dann versuchen Sie es doch einmal damit, sich das zu sagen. Vor allem in schwierigen Lebenssituationen kann das ziemlich tröstlich sein. Finde ich jedenfalls.

Falls Sie die Seite besuchen möchten, die mich zu diesem Beitrag inspiriert hat, schauen Sie mal hier: myMONK. Mir gefallen viele Beiträge dort sehr gut, und einiges läßt sich auch leicht praktisch anwenden.

Aber in diesem speziellen Fall finde ich die Formulierung aus der Bozorgmehr-Anekdote griffiger (im Vergleich zu Nr. 2 im myMONK-Beitrag). Vielleicht liegt das aber auch an der Verknüpfung mit der Anekdote oder einfach an mir. Was meinen Sie?

Bildnachweis

Beitragsbild Burzoe oder Bozorgmehr (Angaben widersprüchlich):
Quelle: Wikimedia Commons
Inhaber der Urheberrechte: English Wikipedia user Ipaat
Urheberin: Evgenia Kononova
Lizenz: Creative Commons 3.0
Änderung: zugeschnitten

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3 Kommentare

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