… oder zumindest Teile davon möchte ich Ihnen heute vorstellen. 😉 Denn in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts machte der Seldschukensultan Malek-Schâh Esfahan zu seiner Hauptstadt. Der damalige Stadtkern mit Freitagsmoschee, Bazar und einem Platz, der als “Meydân-e Kohne” bekannt ist, also als der “Alte Platz” sind nach wie vor sehenswert. Der Platz ist mittlerweile nach historischen Plänen wieder neu angelegt worden und hat einen neuen Namen bekommen, den ich mir aber nicht gemerkt habe. In Iran werden ja ständig Straßen und Plätze umbenannt, was es nicht eben leichter macht, sich zurecht zu finden.
Doch zurück zum “Meydân-e Kohne”! Vor zwei Jahren war er noch nicht fertig, aber jetzt sieht er so aus:
Falls Ihnen das bekannt vorkommt und es Sie an den “Meydân-e Naqsch-e Dschahân” aus der Safavidenzeit erinnert, liegen Sie vollkommen richtig. Offenbar ist der nämlich nach dem Vorbild des “Meydân-e Kohne” angelegt worden. Habe ich zumindest gehört.
Die neu angelegte Bazarpassage auf der einen Seite des Platzes ist allerdings fast menschenleer, denn die Geschäfte sind noch nicht eröffnet:
Wenn Sie sich die Decke genauer anschauen, werden Sie aber gleich sehen, daß dieser neue Teil des Bazars in der Anlage durchaus dem alten seldschukenzeitlichen Bazar entspricht.
Zum Vergleich sehen Sie hier die Deckengewölbe des alten Bazars:
Auf dem nächsten Bild können Sie sehen, daß die Lichtluken in der Decke sogar dekorative Formen haben.
Wenn man vom seldschukischen Zentrum aus einfach geradeaus durch den Bazar geht, kommt man relativ schnell zu seinem anderen Ende.
Und was liegt am anderen Ende? – Richtig, der “Meydân-e Naqsch-e Dschahân”! Ich hätte Ihnen das gern einfach nur gezeigt, aber irgendwie hatte ich nie den Fotoapparat dabei, wenn ich dieses Bild hätte machen können, und meine Handy-Kamera hat mich da leider schmählich im Stich gelassen.
Das hier ist, was man durch die Tür eigentlich hätte sehen sollen:
Und schon sind wir wieder zurück bei meinem Lieblings-Meydân! 🙂 Dabei habe ich, wie Sie mittlerweile ja wissen, auch eine ausgeprägte Schwäche für die Seldschukenzeit. Aber leider hatte ich heute keine Gelegenheit, meine alten Bilder von der Freitagsmoschee zu suchen. Dieses Jahr war ich nämlich nicht dort. Vielleicht reiche ich das bei nächster Gelegenheit nach – möglicherweise in einer weiteren Folge meiner Nezâm-ol-Molk-Serie. Zu Teilen der Moschee gibt es nämlich – wie sollte es anders sein – eine Geschichte zu erzählen.
Und ich nehme an, dieser Beitrag hat Ihnen auch erklärt, wieso ich bei der Serie seit der ersten Folge aus der Regierungszeit des Malek-Schâh immer den neuen “Meydân-e Kohne” als Beitragsbild gewählt habe. 😉
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